Transcript:
Commentary: Nico is being watched. He is moving to UIIi’s friends’ house. A fresh start?
ANNA’S
HOUSE - ULLI’S HELPING NICO MOVE HIS BELONGINGS
UIIi: Du kannst deinen Mantel auf den Koffer legen.
You
can put your coat on the case.
Anna: Und wo sitze ich?
And
where do I sit?
UIli: Ach, du kommst mit?
Oh,
are you coming?
Anna:
Sicher!
Of
course!
Nico: Ich kann hinten sitzen.
I
can sit in the back.
Anna: OK. Worauf warten wir?
OK.
What are we waiting for?
UIIi: Auf nichts!
Nothing.
OUTSIDE
THE PUTZ HOUSE
Marlene:
Hallo, Ulli!
Hello,
Ulli.
UIIi:
Hallo, Marlene. Grüß dich. Darf ich dir
Anna Daniels vorstellen?
Hello,
Marlene. Hi. May I introduce Anna Daniels?
Marlene: Freut mich sehr. Ulli hat viel von dir erzählt.
A
pleasure. Ulli has told me lots about you.
Anna: Hallo.
UlIi: Und das ist Nico.
And
this is Nico.
Marlene: Willkommen, Nico. Ich hoffe, du wirst dich bei
uns wohlfühlen.
Welcome,
Nico. I hope you’ll feel at home with us.
Nico: Ja, ganz bestimmt.
Definitely.
Marlene: Na, kommt herein. Was kann ich denn abnehmen?
Come
on in. What can I carry?
Anna: Vielleicht das?
Perhaps this?
Marlene: Komm, gib mir beides. Bringt einfach alles
herein. Dann trinken wir zusammen einen Tee.
Come
on, give me both of them. Just stick it all inside. Then we’ll have a cup of
tea.
PUTZ
HOUSE - ON TERRACE
Marlene: Es tut mir leid, dass Georg nicht da ist. Er
macht Samstags immer eine Radfahrt mit den Kindern. Mein Rad ist ja kaputt!
Fährst du Rad, Nico?
I’m
sorry that Georg isn’t here. On Saturdays he always goes for a bike ride with
the kids. My bike is broken. Do you cycle, Nico?
Nico: Früher bin ich Rad gefahren. Aber nicht mehr,
seitdem ich in Deutschland bin.
I
used to cycle. But not since I’ve been in Germany
Marlene: Ach, dann müssen wir ein Rad für dich suchen.
Dann kannst du mitfahren.
We’ll
have to look for a bike for you. Then you can come along.
Nico: Schön!
Great!
Marlene: Tja, wir finden Sport sehr wichtig. Ich will
immer viel Sport machen - Tennis, Schwimmen und so weiter - und dann finde ich
nie genug Zeit. Georg macht mehr Sport. Der geht jeden Morgen joggen.
Sport’s
very important for us. I’m always keen to do some sport - tennis,
swimming and so on - but there’s never enough time. Georg does more. He
goes jogging every morning.
Ulli: Bah! Joggen ist so langweilig!
Jogging’s
so boring!
Marlene: Sagen die Kinder auch. Die Kinder machen auch am
meisten Sport - Radfahren, Schwimmen, Fußball.
That’s
what the kids say. They do the most
sport - cycling, swimming, football.
Nico: Ja, Fußball mag ich auch.
I
like football too.
Marlene: Na, prima. Dann kannst du mitspielen. Nehmt euch doch Kuchen. Unser
Bioladen backt wirklich gut.
Great.
You can play with them. Help yourselves to the cakes. Our health food shop has
a good bakery
Anna: Mmm. Das schmeckt viel besser als der Kuchen in
meinem Bioladen.
Mmm.
This tastes a lot better than the cakes in my health food shop.
Nico: Was ist ein ,Bioladen’?
What’s
a health food shop?
Marlene: Im Bioladen kann man gutes Obst und Gemüse
kaufen. Die Sachen wachsen ganz natürlich, die Bauern benutzen keine Pestizide
und Chemikalien. Schau mal - die Äpfel hier... die sehen vielleicht nicht so
schön aus wie die Äpfel im Supermarkt, aber sie sind viel gesünder. Wir haben
einen super Bioladen um die Ecke - die haben auch Biobrot und Joghurt.
In a
health food shop you can buy good fruit and vegetables. Things have been grown
organically - the farmers don’t use pesticides or
chemicals. Look at these apples... perhaps they don’t look as good as
the apples in a supermarket, but they’re much healthier. We have a phantastic
health food shop round the corner - they have organic bread and yogurt...
UtIi: Alles sehr gesund!
All
very good for you!
Marlene: Ja, ja, ich weiß, dein Lieblingsgericht ist
Pommes mit Mayo!
Yes,
yes, I know! Your favourite is chips with mayonnaise!
Anna: Ach je! Schon
halb zwölf. Ich muss weg.
Half
past eleven already! I must
go.
Nico: Wohin denn?
Where
to?
Anna:
Zum Tennisverein. Ich spiele jedes
Wochenende Tennis.
To
the tennis club. I play tennis every weekend.
UIIi: Ich fahre dich hin.
I’ll
drive you there.
Anna: Ach, das ist lieb, danke, Ulli.
Oh,
that’s very sweet of you. Thanks,
Ulli.
Nico: Anna, sehen wir uns noch heute?
Anna,
are we seeing each other later?
Anna: Heute nicht. Aber wie ist es mit morgen?
Not
today. But what about tomorrow?
Nico: Ja. Wann und wo?
Fine.
When and where?
Anna: Du kannst mich beim Tennisverein abholen.
Tennisverein Rot Grün. Da ist ein Freibad nebenan. Wir können schwimmen gehen. Um
zwölf?
You
can pick me up at the tennis club. It’s called ‘Red Green’. The open-air pool
is close by - we can go swimming. At twelve?
Nico: Ja, um zwölf Uhr. Ich freue mich.
Okay,
at twelve. I’ll look forward to it.
UIIi: Freut mich, dass das geklappt hat. Naja…
I’m
glad everything worked out. Well...
Anna: Tschüs, und vielen Dank.
Bye,
and many thanks.
UIIi: Tschüs, Nico, und alles Gute im neuen Heim.
Bye,
Nico, and all the best in your new home.
Nico: Danke, Ulli. Danke für deine Hilfe.
Thanks,
Ulli. Thanks for all your help.
UIIi: Bitte, bitte. Bis Montag.
Not
at all. See you on Monday.
Anna: Tschüs! Bis morgen.
Bye!
See you tomorrow.
NICO’S
ROOM
Nico
is sitting at his desk, writing.
Nico: Marlene macht viel Sport. Georg macht mehr Sport.
Die Kinder machen am meisten Sport. Viel… mehr... am meisten. Gut
... besser ...
Marlene
does a lot of sport. Georg does more sport. The children do the most sport.
Much ... more ... most. Good ... better…
NICO
GOES DOWNSTAIRS
Annette: Hallo, Nico.
Nico: Annette! Du musst schlafen!
Annette!
You should be asleep!
Annette: Ich weiß. Gute Nacht.
I know! Good night.
Nico: Gute Nacht. Schlaf gut.
Good
night. Sleep well.
IN
SITTING-ROOM - GEORG AND MARLENE WATCHING TV
Documentary
on artists from former GDR
Seit dem Ende des Kalten Krieges und der Vereinigung
Deutschlands ist Frankfurt vom Rande Europas wieder in die Mitte gerutscht.
Since
the end of the Cold War and the unification of Germany, Frankfurt has moved
from the edge of Europe to the centre again.
Doch es beginnt gerade erst, sich seiner neuen Bedeutung
als Tor zum Osten bewusst zu werden.
However,
it is only now becoming aware of its new role as a gateway to the East.
Auf dem Gebiet der früheren DDR im neuen Bundesland
Brandenburg liegt Frankfurt, etwa 80 Kilometer von Berlin entfernt, am linken
Ufer der Oder.
Frankfurt
is in what was East Germany, in the new German state of Brandenburg, about 80
kilometres from Berlin, on the left bank of the river Oder.
In der Mitte des Stromes verläuft die Grenze zwischen
Deutschland und Polen.
The
border between Germany and Poland runs along the middle of the river.
NICO ENTERS ROOM
Georg: Komm rein, komm rein. Das Programm läuft nur noch
fünf Minuten.
Come
in, come in. The programme’s only on for another five minutes.
FILM CONTINUES
Kaum zu übersehen, die Bürger Frankfurts leben mit der
Kunst auf ,Du und Du’. Überall stößt man auf bunte Plastiken und bronzene
Skulpturen.
You
can hardly fail to notice that the citizens of Frankfurt live 'cheek by jowl'
with art. Everywhere you bump into colourful sculptures and bronze statues.
Eine Kunstszene hat es auch in der DDR immer gegeben, nur
eben anders. Damals fungierte der Staat als Mäzen.
There
was always an art scene in the GDR too, but it was different. In those days the
State acted as the patron.
Ein Großteil der Maler und Bildhauer war im Verband bildender Künstler organisiert, der mit einem ausgefeilten System von Privilegien ihren Unterhalt sicherte. Dafür sollten ihre Werke die Entwicklung des sozialistischen Realismus widerspiegeln.
The
majority of painters and sculptors were grouped in an artists’ organisation,
which, with its intricate system of privileges, guaranteed them a living. In return, their works had to reflect the
development of social realism.
Doch vor allem junge Künstler waren bald nicht mehr
bereit, sich konform zu geben.
But
younger artists, in particular were soon no longer prepared to toe the line.
Die Funktionäre mussten schließlich auch Problembilder
dulden.
So
the officials eventually had to put up with pictures portraying problems.
Kunst wurde zum Ventil in einer total reglementierten
Welt.
Art
became a way of letting off steam in a totally regulated world.
Der Systemwechsel brachte einschneidende Veränderungen.
Vor allem finanziell.
The
political transition brought drastic changes. Especially financially.
Der Staat als Auftraggeber existierte nicht mehr. Viele
Künstler standen plötzlich ohne Einkommen da.
The
State no longer employed artists. Many artists were left without income.
Auch Günter Neubauer, zu DDR-Zeiten ein anerkannter und
erfolgreicher Landschaftsmaler.
Among
them Günter Neubauer who was a well known and successful landscape painter in
GDR times.
‘Das tut schon etwas weh, weil man hat sich ja nicht
ausgesucht, von wem man in welcher Zeit geboren wurde. Und wir sind nun mal
hier in den 40 Jahren groß geworden, und wir wissen alle, dass es eine Mauer gab
und dass es ohne Schwierigkeiten nicht möglich war, über diese Mauer zu kommen.
Also, man hat sich hier in der Gegend sesshaft gemacht, ich habe hier einen
großen Garten, jeder Baum ist selbst gepflanzt, es ist für mich meine Heimat.
Und aus dem Grunde wollte ich auch hier bleiben, ich will mit meiner Kunst hier
auf diese Region wirken. Es ist immer meine Absicht gewesen. Und ich habe mich
über Jahre mit der Landschaft dieser Region beschäftigt und bin über Jahre also
auch an würdiger Stelle zum Beispiel bei Galerien oder Kunstringen vertreten
gewesen, oder war also bei Kunstausstellungen vertreten, wo meine
Landschaftsbilder irgendwie doch einen bestimmten Stellenwert hatten.’
‘It
does actually hurt a bit, because one doesn’t choose the period into which one
is born. We all grew up during the 40 years of the GDR and we all knew that
there was a wall and that it wasn’t possible without great difficulty to get
over that wall. So we settled down in this area. I’ve got a big garden, I
planted every tree myself and it’s become my real home. For that reason I
wanted to stay. I want my art to have an effect on this region. That’s always
been my intention. I’ve worked for years on the landscape of this area and for
years I’ve had a good standing ... with, for example,
art galleries and in art circles or I’ve been represented at GDR art
exhibitions where my landscape pictures really did somehow have a special
place.’
Heute hält sich Günter Neubauer mit Unterricht für junge
Hobby-Maler über Wasser. Dazu hat er in der Nähe seines Ateliers eine kleine
Galerie eröffnet. Zur Zeit verkauft er jedoch nur an Westdeutsche.
Nowadays
Günter Neubauer keeps his head above water by teaching young amateur painters.
He’s also opened a small gallery near his studio. But at the moment he’s only
managing to sell to West Germans.
,Ich musste mich jetzt praktisch auf einen neuen Markt
einstimmen. Ich hoffe, dass ich hier in der Gegend Leute finde, die Interesse
haben an der bildenden Kunst, das ist wichtig, und dass die, wenn Interesse
vorhanden ist, also wenn man mich als Künstler annimmt in dieser Region, dass
die mich auch am Leben erhalten. Das wünschte ich mir.
‘I
had to adapt to a new market. I hope that I find people in the area who are
interested in the arts, that’s important, and that they – if they’re interested, i.e. if I’m accepted in the
area as an artist - they will be able to support me. That’s my hope.’
Noch kämpft hier irgendwie jeder mit seinen eigenen
Problemen.
Everyone
here is still struggling with their own problems.
Das meint auch die Künstlerin Erika Stürmer-Alex. Sie
lebt und arbeitet auf einem Bildhauerhof unweit von Frankfurt auf dem Lande.
Hat es in ihren Arbeiten eine Zäsur gegeben?
The
artist Erika Stürmer-Alex thinks the same. She lives and works in a sculpture
yard, not far from Frankfurt, in the country. Has there been any major change
in her work?
,Verallgemeinert war die DDR nicht grau, sondern durchaus
vielfältig. Aber das Erscheinungsbild war tatsächlich sehr grau und farblos und
ich hatte sehr das Bedürfnis immer, mit meiner Kunst Farbe dagegenzusetzen.
Dann kam mit der Wende die Farbe zu uns, über Werbung, Plakatwände und dieses
ganze Zeug, und offenbar hatte ich es dann nötig, wieder eine Gegenreaktion zu
machen. Also wieder das Gegenteil!'
‘In
general, life in the GDR wasn’t grey, there was variety. But there was an
appearance of greyness and lack of colour and I always felt the need in my art
to counter this with lots of colour. Then with unification, colour came to us,
through adverts, billboards and the like, and somehow I needed to counteract
this trend too. Do the opposite yet again!’
GEORG
TURNS TV OFF
Nico: Interessant! Wo liegt Frankfurt an der Oder?
Interesting.
Where is Frankfurt on the Oder?
Georg: Im Osten, schau mal... hier ist Köln... und hier
ist Frankfurt an der Oder. Die Oder ist die Grenze zu Polen.
In
the east, look... we’re here - Cologne - and
here is Frankfurt on the Oder. The river
Oder is the border with Poland.
Marlene: Georg, Nico wollte uns doch etwas fragen.
Georg,
Nico wanted to ask us something
Georg: Ja? Dann frag mal los!
Really?
Ask away!
Nico: Tja, ich weiß nicht, wie das weitergeht... Also -
viel, mehr, am meisten. Aber, gut, besser...
I
don’t know how to continue this ... ‘much’, ‘more’,
‘most’. But ‘good’, ‘better’...?
Marlene: Am besten.
Best.
Nico
(as he writes): Am besten.
Best.
Georg: Wenig, weniger, am wenigsten.
Little,
less, least.
Marlene: Ja, Georg. Du hast wenig zu trinken, ich habe
weniger und Nico hat am wenigsten - er hat nämlich gar nichts! Hol’ doch noch
ein Glas!
Yes,
Georg. You have little to drink, I have less and Nico has least – in
fact he hasn’t anything at all! Fetch another glass!
Nico: Also wenig, weniger, am wenigsten...
AT
THE TENNIS CLUB - NICO IS WAITING FOR ANNA
Anna: Warten Sie auf jemanden?
Are
you waiting for someone?
Nico: Da bist du! Hallo.
There
you are! Hello.
Anna:
Hallo. Gehen wir schwimmen?
Hello.
Shall we go swimming?
OPEN-AIR
SWIMMING POOL
Nico: Du kannst sehr gut schwimmen.
You’re
a very good swimmer.
Anna:
Danke.
Thanks.
Nico: Als ich ein kleiner Junge war... ich... will immer
schwimmen...
When
I was a little boy... I always want to swim...
Anna: ,Ich wollte immer schwimmen.’
‘I
always wanted to swim.’
Nico: Ja, ja - ich wollte immer schwimmen. Und als ich
vier Jahre alt war, da waren wir im Sommer am Meer - und ich... konnte?
Yes,
I always wanted to swim. And when I was four we were at the seaside in the
summer... and then I ‘could’...?
Anna: Richtig!
Right.
Nico: Und ich konnte schwimmen lernen. Und seitdem liebe
ich schwimmen. Und jetzt... jetzt liebe ich dich.
I
could finally learn to swim. And since then I’ve loved swimming. And now... I
love you.
Video with Subtitle
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